Sonntag, 17. Februar 2019

Fotovoltaik - schlecht gerechnet

Es ist nicht zu glauben: Da beantragt eine Gemeinderätin, zu prüfen, ob es nicht sinnvoll wäre, eine Fotovoltaik-Anlage auf dem neu zu bauenden Kindergarten in Ezelsdorf vorzusehen
Dann beauftragt unser Bürgermeister ein Büro, nachzurechnen, ob sich so eine Anlage rechnen würde.
Seine Vorgaben dazu sind aber hahnebüchen: Das Büro sollte die Anlage OHNE Berücksichtigung des Eigenverbrauchs berechnen.
Und nun wundert man sich im Gemeinderat, dass bei einer Anlagengröße von 10 kWpeak "nur 4800 € Rendite" in 20 Jahren rauskommen. Fazit des Bürgermeisters und einiger Räte: Dann rentiert sich das ja nicht.
Ich habe daraufhin eingewendet, dass sich heute zu bauende Anlagen MIT Berücksichtigung des Eigenverbrauchs, der in einem Kindergarten relativ hoch sein würde, sehr wohl mit ganz anderen Zahlen rechnen würden.
Und mir wäre es auch egal, wenn so eine Anlage nach 20 Jahren Plus/Minus Null dastehen würde. Zumindest einen erheblichen Teil CO2-Ausstoß hätte man dann verhindert, ohne dass es unter dem Strich jemanden etwas gekostet hätte.
Scheinheilige Argumente wie "aber der Ressourcenverbrauch bei der Herstellung" oder die "problematische Entsorgung" wurden natürlich auch wieder eingebracht. Offenbar wissen unsere "sachverständigen Umweltschützer" der Mehrheitsfraktion nichts von den heutigen Möglichkeiten sinnvoller Entsorgung der PV-Module, kennen auch die überall nachzulesenden Öko-Bilanzen der Fotovoltaik nicht und wissen schon gar nicht, unter welchen Voraussetzungen - zugegebenermaßen mit dem verschlimmbesserten EEG - solche Anlagen auch unter rein ökonomischen Gesichtspunkten rentierlich sind.

Immerhin konnte ich erreichen, dass nun noch eine weitere Beispielrechnung unter Berücksichtigung des Eigenverbrauchs angestellt werden muss.