Samstag, 1. November 2008

Kommunale Jugendarbeit in Burgthann- Fehlanzeige!

Ich werde in unsere Fraktion einen Antrag mit folgendem Inhalt einbringen:


Die SPD-Fraktion beantragt die Schaffung einer Stelle für einen gemeindlichen Jugend-Sozialarbeiter.

Begründung:

  1. Vorkommnisse in jüngster Zeit, bei denen Jugendliche der Gemeinde beteiligt waren, richten unser Augenmerk erneut auf diese Gruppe der Bevölkerung:
  2. Im Zusammenhang mit dem Tod eines Jugendlichen wurden Defizite deutlich:
    - Zwar wurden von Seiten der Kirche und der Volksschule alle erdenklichen Maßnahmen eingeleitet, um den Jugendlichen die adäquate Bewältigung ihrer Probleme zu erleichtern. Es wurden dabei aber offensichtlich nicht alle erfasst. Insbesondere Jugendliche, die nicht mehr die Schule besuchen, schafften sich Ventile, die bedenklich erscheinen. Es wurden – offensichtlich auf Grund eines Missverständnisses – Schüler bedroht und deren Lehrer angepöbelt. Ganz nach dem Vorbild unserer großen Privatfernsehsender wurden am Unglücksort Unmengen von Kerzen aufgestellt und dort ein Treff installiert, der zu erneuten erheblichen Gefährdungen der trauernden Jugendlichen führte.
  3. Sachbeschädigungen an unseren Bahnhöfen zeigen ein weiteres Ventil unbearbeiteter Jugendprobleme, auch wenn diese in einem besonders krassen Fall sich auch über unsere Gemeinde hinaus zutrugen.
  4. Gespräche mit Sozialpädagogen im Umkreis weisen deutlich auf das in Burgthann entstandene Vakuum bei der Jugendarbeit hin. Es gibt immer wieder Hinweise auf erheblichen Alkohol- und Drogenmissbrauch.

Wir wollen damit nicht feststellen, dass, falls eine solche Stelle bei uns bestehen würde, es nicht zu derartigen Vorkommnissen kommen könnte. Ein festes Netzwerk der Jugendarbeit, vielfältige Angebote für bisher nicht zu erfassende Bereiche der Jugend, ein positives Image dieser Arbeit, kurz, eine bewährte und von allen anerkannte Anlaufstelle für die Fragen und Probleme Jugendlicher jedoch ließe die Chance entstehen, plötzlich auftretende akute Problematiken fundiert und erfolgreich bearbeiten zu können.

Wir dürfen unsere Jugendliche damit nicht alleine stehen lassen. Unser Menschenbild spricht hier ein klares Wort.

Die SPD-Fraktion ist deshalb der Ansicht, dass – wie in unseren seit langen Jahren immer wieder vorgetragenen Forderungen – nun die Augen nicht mehr vor dieser Problematik verschlossen werden dürfen. Mindestens so wichtig wie die Schaffung der Stelle einer Beauftragten für Öffentlichkeitsarbeit, jedoch zeitlich viel drängender ist deshalb die Einrichtung mindestens einer Sozialpädagogenstelle.

Wir beantragen,

- umgehend die Angebote der Rummelsberger Anstalten („Mieten eines Mitarbeites“) zu prüfen,

- die Stelle in den Haushaltsplan für das kommende Jahr einzuplanen

- in Gesprächen mit den entsprechenden Stellen und Beschäftigten der umliegenden Gemeinden (evtl. Arbeitskreis bilden) die Anforderungen an Person und Stellenbeschreibung zu präzisieren

- vorzusehen, dass eine Vernetzung innerhalb der Gemeinde (Kirchen, Vereine...) und außerhalb (Jugendarbeiter in den umliegenden Gemeinden) stattzufinden hat.